Hotel Barriere le Majestic – Cannes
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Hotel Barriere le Majestic – Cannes

Lufthansa Surprise hat uns einen Flug nach Nizza beschert, und da der Flug ein Geschenk zu meinem 30. Geburtstag war, haben wir uns überlegt, beim Hotel mal auf den Putz zu hauen. Wir sind also im Hotel Barrière Le Majestic in Cannes gelandet: 3 Nächte für absurde 1.100 €, gebucht über die Amex Fine Hotels & Resorts (also inkl. Frühstück, 110 € Guthaben, Late Checkout und – wenn verfügbar – ein Upgrade). War das Hotel den Preis wirklich wert? Für was braucht man eine Kissen-Auswahlkarte und was hat es mit dem ominösen Kissen für die Latschen auf sich? Alles Fragen, die wir hoffentlich beantworten werden.

Außenansicht des Hotel Barrière Le Majestic in Cannes

Lage

Das Hotel liegt in Cannes an der Croisette und damit praktisch am Meer. Zum Strand muss man einfach nur eine Straße überqueren und erreicht dann direkt den zum Hotel gehörenden Privatstrand und das Restaurant „Ciro’s Cannes“. Geht man über die Straße und biegt vor dem Strand rechts ab, ist man bei der wohl bekanntesten Location in Cannes: Le Palais des Festivals et des Congrès de Cannes – dem Austragungsort der berühmten Filmfestspiele.

Zimmer – Prestige Sea View Room

Gebucht hatten wir ein Deluxe Partial Sea View Room. Dank unserer Buchung über die Amex haben wir aber ein Upgrade auf ein Prestige Sea View Room bekommen. Das Zimmer hat uns wirklich erst einmal umgehauen. Wir hatten drei große Fenster, zwei davon mit seitlichem Meerblick und eines mit direktem Blick aufs Meer. Das Zimmer war sehr schön eingerichtet – ich würde es mal als modernen und luxuriösen Beach-Vibe beschreiben (Inneneinrichtung ist nicht mein Steckenpferd). Das Zimmer verfügt über ein Bad (dazu gleich mehr), einen Wohnbereich mit Couch und Fernseher, ein King-Size-Bett und einen Schreibtisch mit Stuhl. Auch im Schlafbereich gibt es einen Fernseher.

Ihr wisst, dass ich kein großer Fan von Teppichboden bin, weil ich der Meinung bin, dass der sehr schnell schmierig und eklig aussehen kann. Das Zimmer hat Teppichboden, der aber aufgrund seiner beigen Farbe aussieht wie Sand und damit sehr gut zum ganzen Dekor passt. Auch wirkt der Teppich hier wirklich ausgesprochen sauber und gepflegt.

Jetzt zum Bad – ich war wirklich enttäuscht. Auf den ersten Blick alles top! Eine Dusche, separate Badewanne, Waschbecken und hinter einer Tür abgetrennt das Klo. Ich weiß wirklich nicht, was man sich dabei gedacht hat – das Klo war in einem Raum, der etwa so groß war wie die Kloschüssel. Es wirkt auf den Bildern wirklich etwas größer, aber ich kann euch sagen, dass ich mit meinen 1,80 m keine Chance hatte, die Tür zuzumachen, ohne a) mit den Knien an der Tür anzustoßen und b) Platzangst zu bekommen. Meiner Meinung nach eine ziemliche Fehlkonstruktion.

Services

Nachdem es einige Sachen gab, die ich mal als Service bezeichnen würde, gibt es hierzu heute mal eine besondere Kategorie.

Kissen-Menü

Ja, ihr lest richtig. Als wir das Zimmer betreten haben, lag auf dem Bett ein kleines Prospekt – ein Kissenmenü. Darin war erklärt, welche Kissen sich aktuell auf dem Bett befinden und welche Vorteile diese bieten.

Sollte man mit den bereitgestellten Kissen (zwei pro Seite, eins hart und eins weich) nicht zufrieden sein, gibt es eine Auswahl aus vier weiteren Kissenarten, die man sich aufs Zimmer bringen lassen kann. Zu jeder Kissenart gibt es einen kurzen Fließtext, der darüber informiert.

Kisstenmenü auf dem Bett des Hotel Barrière Le Majestic in Cannes

Internet

Ein weiterer Kritikpunkt neben der Toiletten-Fehlkonstruktion ist das Internet. Wenn man so viel Geld für ein Hotelzimmer ausgibt, erwartet man eigentlich vernünftiges WLAN. Das kostenlose Internet mit einer maximalen Downloadgeschwindigkeit von 5 Mbit/s ist im Zimmerpreis inkludiert. Möchte man mehr, zahlt man 30 € pro Tag für maximal 25 Mbit/s. Da hätte ich mir wirklich mehr erwartet.

Minibar

Im Zimmer gibt es eine Minibar mit diversen Getränken. Das Wasser ist im Zimmerpreis inkludiert (sollte auch auf der Minibarpreiskarte vermerkt sein). Der Rest ist – minibarüblich – sehr teuer (z. B. Dose Cola Zero 0,33 l: 11 €). Kein echter Kritikpunkt, nur eine Info.

Turndown Service

Das ist jetzt nichts super Außergewöhnliches. Dank einiger USA-Aufenthalte habe ich das schon mehrfach erlebt. Vormittags kommt das Housekeeping und macht das Zimmer „tagfertig“. Abends wird das Zimmer „nachtfertig“ gemacht – die Tagesdecke wird entfernt, die Vorhänge zugezogen, die Dekokissen entfernt und hier: ein Kissen auf den Latschen wird links neben das Bett gelegt (ja, nur auf die linke Seite). Tatsächlich wäre ich auch ohne dieses Kissen ins und auch wieder aus dem Bett gekommen – aber irgendeinen sinnvollen Hintergrund wird dieses Latschen-Kissen schon gehabt haben.

Frühstück

Hier tue ich mich mit der Bewertung ehrlich gesagt schwer. Grundsätzlich gab es hier alles (und etwas mehr), was man sich bei einem Frühstück wünschen könnte. Allerdings muss ich den Preis berücksichtigen – ca. 50 € pro Person – und da hätte ich einfach mehr erwartet.

Das Frühstück ist mehr oder weniger auf zwei Bereiche aufgeteilt. Im Restaurant Paradiso findet man das warme Buffet (Rührei, Speck, Würstel, Kartoffeln etc.), eine „Eierstation“, an der man sich frische Omeletts, Spiegeleier oder Ähnliches zubereiten lassen kann, sowie das Obst. Im Le Fouquet’s gibt es die kalten Sachen: Wurst, Käse, Joghurt, Brot, Gebäck sowie die „warmen“ süßen Sachen: Crêpes, French Toast und Waffeln.

Qualitativ war alles sehr hochwertig und absolut ausreichend. In Frankreich liebe ich einfach ein gutes, frisches Baguette mit etwas Butter – alles andere war für mich nur „nice to have“. Trotzdem: Für den Preis hätte ich mir gewünscht, dass zum Beispiel die warmen süßen Speisen frisch zubereitet werden. Ein Crêpe schmeckt frisch vom Herd einfach besser als aus der Warmhaltedose. Jammern auf hohem Niveau – aber bei dem Preis darf man das auch.

Noch ein Hinweis: Der Kaffee war nicht wirklich zu empfehlen. Bleibt lieber beim frisch gepressten O-Saft – der war ausgezeichnet.

Pool

Der Pool befindet sich vor dem Hotel zur Straße/Strand hin und ist wirklich nicht riesig und zum Großteil eher flach – mehr zum Planschen als zum Schwimmen. Aber das Meer ist ja direkt vor der Tür. Der Pool ist auf 27 Grad beheizt und damit auch in der Vor-/Nachsaison gut nutzbar.

Ein Hinweis: Das Restaurant Le Fouquet’s liegt direkt am Pool. Das bedeutet, dass man beim Baden theoretisch den ganzen Tag von Restaurantgästen beobachtet werden kann, da dort Frühstück, Mittag- und Abendessen serviert wird.

Ausblick auf den Pool vom Restaurant des Hotel Barrière Le Majestic in Cannes

Privatstrand / Ciro’s

Das Barrière Majestic verfügt über einen Privatstrand direkt gegenüber vom Hotel. Dort befindet sich auch das Restaurant/Bar Ciro’s. Wir waren in der Vorsaison dort – am Eröffnungstag des Ciro’s in Cannes. Entsprechend war noch alles in Bearbeitung. Die Strandliegen waren nicht verfügbar, und nach Schließung des Strandbereichs (um 17 Uhr) fanden immer noch Bauarbeiten statt. Daher können wir hierzu keine finale Bewertung abgeben. Die Lage ist aber top und mit den Liegen sicher super angenehm.

Steg am Privatstand des Hotel Barrière Le Majestic in Cannes

Fazit

Das Personal im Hotel ist wirklich super freundlich und zuvorkommend. Für mich haben aber einfach ein paar Dinge gefehlt, die den hohen Preis in der Nebensaison rechtfertigen: sei es das schlechte Internet, die Klo-Fehlkonstruktion oder das Frühstück mit dem schwachen Preis-Leistungs-Verhältnis. Wenn es nach mir geht: Lieber auf das Kissenmenü verzichten und dafür besseres WLAN.

Alles in allem ist das Jammern auf verdammt hohem Niveau.

Noch ein Hinweis: Beim Check-in wird – wie üblich – Geld auf der Kreditkarte blockiert (Kaution). Hier waren es 300 € pro Nacht – sollte man wissen, falls man ein geringes Kreditkartenlimit hat.

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