Reisepech & Glücksmomente #5
Ein Hoch auf Neustarts – und auf Bremsen, die (noch) funktionieren
Unsere Hochzeitsreise. Der Plan: San Francisco.
Die Route: London – Los Angeles – San Jose – Fahrt nach San Francisco. Klingt glatt, oder?
Und tatsächlich: Der erste Flug von London nach L.A. lief wie aus dem Bilderbuch. Trotz meiner Flugangst – oder sagen wir: Flugrespekt – war alles wunderbar. Pünktliche Landung, zügige Einreise, wir lagen perfekt im Zeitplan.
Dann kam der Weiterflug nach San Jose.
Wir stiegen gut gelaunt ein, der Flieger verließ pünktlich das Gate und tuckerte Richtung Startbahn. Ich war bereit, diese kurze Etappe ebenfalls abzuhaken.
Aber nach etwa 20 Minuten Rollzeit hieß es: Nichts da. Zurück zum Gate.
Technische Probleme.
Also: Flugzeug aus. Flugzeug an. Neustart.
Ich dachte kurz: Das kann jetzt nicht euer Ernst sein?
Aber scheinbar schon. Also nochmal 20 Minuten über das Rollfeld – diesmal mit funktionierendem Flugzeug (angeblich).
Ich habe innerlich kurz eine IT-Meldung formuliert: „Fehler ließ sich durch einen Neustart beheben.“
Ob mich das beruhigt hat? Nicht wirklich. Aber was soll man machen, wenn man sowieso schon in der Sardinenbüchse sitzt?
Wir kamen dann tatsächlich in San Jose an.
Müde, leicht genervt, aber immerhin angekommen.
Dann der nächste Tiefpunkt: Unser Fahrdienst war nicht da.
Wir warteten. Und warteten. Und fragten uns langsam: Haben wir was falsch gemacht?
Die Antwort: Nein – aber der Fahrdienst war quasi tot.
Ein paar wartende Fahrer erklärten uns: Die Firma hatte kurz nach unserer Buchung Insolvenz angemeldet. Heute war ihr letzter Tag.
Na prima.
Doch – man glaubt es kaum – unser Fahrer kam tatsächlich noch.
Mit etwa einer Stunde Verspätung.
Und wir? Die letzte Fahrt des Unternehmens.
Als wir das Auto sahen, wussten wir, warum. TÜV? Bremsencheck? Federung?
Hat das Auto sicher alles mal gehabt. Irgendwann.
Ich war so erschöpft von der Anreise, dass ich einfach eingeschlafen bin.
Mein Mann blieb wach. Nicht aus Romantik, sondern aus Vorsicht.
Er versuchte sich mit dem Fahrer zu unterhalten – hauptsächlich, damit der nicht auch einschläft.
Die Fahrt? Laut, holprig, mit gelegentlichem Bangen. Aber: Wir kamen an.
San Francisco war dann traumhaft – aber der Weg dahin… sagen wir: ausbaufähig.
🔧 Lektion des Tages:
Technische Probleme lassen sich manchmal durch einen Neustart beheben. Vertrauen ist gut – aber auf Langstrecke hilft Schlaf oft mehr als Panik. Und ganz wichtig: Wenn dein Fahrdienst am letzten Tag seiner Existenz deine letzte Hoffnung ist, dann hilft nur noch Humor. Oder Oropax. Oder beides.
Und wenn du denkst, das war schon schräg – mehr Reisepech & Glücksmomente findest du hier.