Warum ich meine American Express Platinum gekündigt habe?

Warum ich meine American Express Platinum gekündigt habe?

Wie der Titel schon verrät, möchte ich heute mit euch teilen, warum ich mich dazu entschieden habe, meine American Express Platinum Kreditkarte zu kündigen. Wichtig vorweg: Dieser Beitrag ist keine Finanz- oder Kreditkartenempfehlung. Ich schildere hier ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen und Beweggründe.

Preis-Leistung: 720 € Jahresgebühr – ist das gerechtfertigt?

Ein wesentlicher Faktor für meine Entscheidung war die hohe Jahresgebühr von 720 €. Natürlich bietet die Amex Platinum dafür auch einige exklusive Leistungen, die viele andere Karten nicht haben – aber sind diese den Preis auch wirklich wert? Ich habe für mich einmal durchgerechnet, was ich tatsächlich genutzt habe – und was eben nicht.

200 € Reiseguthaben pro Jahr

Für mich war das Reiseguthaben die beste Leistung der Karte. Einmal jährlich erhält man 200 € Guthaben, wenn man über das Amex Reiseportal bucht. Nutzt man das konsequent, reduziert sich die Jahresgebühr auf rechnerisch 520 €. Trotzdem bleibt das ein stolzer Preis.

150 € Restaurantguthaben pro Jahr

Auch das jährliche Restaurantguthaben habe ich mehrfach genutzt. Die 150 € bekommt man zurückerstattet, wenn man in teilnehmenden – meist gehobenen – Restaurants mit der Amex Platinum bezahlt. Eine schöne Ergänzung, die ich wirklich geschätzt habe. Macht unterm Strich: 370 € verbleibende Kosten.

200 € SIXT Ride Guthaben (8 × 25 €)

Dieses Guthaben habe ich kaum genutzt. Die 25 € Rabatt gelten nur bei acht Einzelbuchungen im Jahr – und Taxifahrten sind inzwischen ausgeschlossen. In meinem Fall nutze ich Uber, Lyft oder Bolt, die trotz Rabatt meist günstiger sind. Ich habe effektiv nur ca. 75 € davon genutzt.

90 € Shopping-Guthaben (2 × 45 €)

Hier geht es um zwei Gutscheine à 45 € jährlich für Net-A-Porter oder Mr. Porter – beides Luxus-Online-Shops. Da ich dort nicht einkaufe, war dieser Vorteil für mich komplett irrelevant.

Lounge-Zugang dank Priority Pass

Mit der Amex Platinum erhält man Zugang zu über 1.300 Lounges weltweit. Da ich in letzter Zeit oft Business Class fliegen durfte – entweder durch Meilen, Preisfehler oder Sonderangebote – war der Lounge-Zugang für mich bereits inkludiert. Zwar sind Lounges ein echter Reise-Mehrwert, aber oft kann man auch einfach einen Tagespass kaufen.

Hotel- und Mietwagenstatus

Die Karte bietet automatisch Status bei mehreren Hotelketten wie Hilton, Marriott, Radisson und Meliá sowie Mietwagenfirmen wie Sixt, Avis und Hertz. Besonders der Hilton Gold Status war ein Pluspunkt – hier profitiert man unter anderem von kostenlosem Frühstück und Upgrades. Aber: Hyatt, meine zweite Lieblingskette, ist bei Amex nicht dabei, und Hilton bietet auch über eine eigene Kreditkarte den Gold Status ohne Mindestübernachtungen.

Versicherungspaket

Das Reiseversicherungspaket der Amex Platinum ist tatsächlich eines der besten auf dem Markt – aber nur, wenn man die Reise auch mit der Karte bezahlt. Aufgrund der hohen Fremdwährungsgebühren habe ich die Karte im Ausland kaum genutzt und daher meine bestehenden Reiseversicherungen beibehalten.

Kostenlose Zusatzkarten

Die Amex Platinum bietet mehrere kostenlose Zusatzkarten, darunter auch eine weitere Platinum Card mit nahezu identischen Leistungen (außer die Guthaben). Wir haben diese auch genutzt – ein echtes Nice-to-Have, aber eben kein Must-have.

Punktesystem

Über das Membership Rewards Programm sammelt man mit jedem Euro Punkte. Wer in München lebt, ist meist auf Miles & More fixiert. Leider wurde die Umwandlungsrate in Payback – dem Zwischenschritt für Miles & More – von 2:1 auf 3:1 verschlechtert. Für mich ist das Sammeln von Punkten mit der Amex Plantin dadurch unattraktiver geworden.

Fine Hotels & Resorts / The Hotel Collection

Diese Hotelprogramme bieten exklusive Vorteile wie kostenloses Frühstück, Upgrades und Hotelguthaben. Ich habe davon mehrfach profitiert. Allerdings gibt es mittlerweile Alternative Buchungsportale (bspw. Meilenoptimieren Hotels), die ähnliche Leistungen anbieten – ganz ohne Kreditkarte oder Mitgliedschaft.

Amex Experiences

Ein Highlight war der Zugang zu besonderen Erlebnissen – zum Beispiel Logen-Tickets in der Uber Arena. Damals haben wir 150 € pro Ticket gezahlt. Das Erlebnis war toll, aber die Amex bietet nur den Zugang, nicht das Event selbst – für mich kein Gamechanger.

Die Metallkarte

Die Amex Platinum ist aus Metall und wirkt sehr hochwertig. Viele erwähnen das als Vorteil – mir persönlich ist das völlig egal.

Fazit: Lohnt sich die Amex Platinum?

Für uns persönlich hat sich die Amex Platinum nicht mehr gerechnet. Trotz attraktiver Einzelvorteile war der Preis am Ende nicht im Verhältnis zur tatsächlichen Nutzung. Viele Leistungen klingen auf dem Papier super, sind in der Praxis aber entweder ungenutzt geblieben oder anderswo günstiger erhältlich.

Ich kann nur empfehlen: Rechnet selbst durch, was ihr regelmäßig nutzt und welchen monetären und persönlichen Wert das für euch hat. Für manche ist die Karte ein echter Gewinn – für mich war sie es nicht mehr.

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